Sanierung brachte was ins Rollen

Jürgen Gruhler hat gerade die Sanierung der Sanitärräume hinter sich. Er sah’s als Anstoß, gleich in die ganze Wohnung frischen Wind zu bringen.

Für das alte Schlafzimmermobiliar hat er bereits einen Käufer gefunden, die Wohnzimmereinrichtung liegt zur Abholung bereit. Nur die voluminöse Couch ist schon weg. Der mit Strom betriebene Kaminofen soll ebenfalls raus. Künftig will er es luftiger haben, „nicht mehr so vollgestellt“. Und hell. Gruhler, der aus einer waschechten „Heimstätten-Familie“ stammt, verändert seinen Einrichtungsstil gerade grundlegend. „Da muss Bequemlichkeit rein“, lautet eine Losung, „weg mit den dunklen Farben“ eine weitere. Unter Druck setzt er sich bei der Suche nach dem neuen Mobiliar bewusst nicht: „So etwas braucht seine Zeit.“
Wir besuchen Gruhler inmitten einer Übergangszeit. Fünf Wochen lang war er vor kurzem sanierungsbedingt ausquartiert aus seiner Wohnung in der Biberacher Straße 10. Praktischerweise wohnt seine Mutter gleich nebenan. Er zog in der Zeit zu ihr. Als ihre Wohnung an der Reihe war, lief‘s andersherum. Dass unsere Genossenschaft dieses Entgegenkommen mit einem Geldpräsent quittierte, „hat mich wirklich sehr gefreut“.
Einige Tage vor dem Ortstermin war eine Nachricht Gruhlers in der Mailbox gelandet. Er hat darin minutiös die Verquickung seiner Familie mit der Ulmer Heimstätte aufgelistet. Bereits die Großeltern waren Mitglied und Mieter, außerdem beide Schwestern der Großmutter. Seine Eltern ebenso. Er und sein Bruder sind ebenfalls dabei. „Ich bin sogar in einer Heimstätten-Wohnung geboren“, hebt Jürgen Gruhler hervor.

Alles weiß auch hier?

In der Warndtstraße 24 war das, heute mit einer modernen Wohnzeile neu überbaut. „Öl-Einzelöfen, Bad war im Keller, am Samstag war Badetag, die Wohnung kaum 50 Quadratmeter groß.“ Also klein, „doch das spielte für uns Kinder keine Rolle, denn wir waren eh die meiste Zeit draußen und jagten um die Blöcke“. Viele Kinder gab es damals in der Gegend, was kein Zufall ist. Gruhler ist Jahrgang 1961, also Teil der Babyboomer-Generation.
Er ging dann beruflich zur Sparkasse, brachte es zum Filialleiter in Eggingen und baute dort ein Haus. Die Mitgliedschaft bei uns aber behielt er bei. Als er in die Stadt zurückkehren wollte, war sein Hafen erneut unter Heimstätten-Regie: „Günstiges Wohnen, schnelle Erledigung, wenn mal was ist“, stellt er als die für ihn maßgeblichen Pluspunkte heraus.
Beim Rundgang verfängt sich der Blick auf den vielen Magnetbildern auf der Kühlschranktür. Es sind Souvenirs der zahlreichen Reisen, seiner Passion, der er ausgiebig frönt. Städte, Europa, Karibik – 35 Länder sind dort vertreten. Wofür er sich im Ausland insbesondere interessiere? „Ich betreibe auf den Reisen Geocaching“, die GPS-gesteuerte „Jagd“ nach verborgenen Attraktionen. Endet eine solche wieder mal an einem romantischen Plätzchen, freut’s ihn umso mehr.

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