Dekolust mit »Grünem Daumen«
Die Mieterin hütet ein kleines Geheimnis. Doch am Ende dieses »Ortstermins« ist sie bereit, es zu lüften. Es hat – einmal mehr – mit ihrem Faible für Dekors und das kreative Gestalten zu tun.
Die Mieterin hütet ein kleines Geheimnis. Doch am Ende dieses »Ortstermins« ist sie bereit, es zu lüften. Es hat – einmal mehr – mit ihrem Faible für Dekors und das kreative Gestalten zu tun.
Die Grünpflanze im Wohnzimmer hat man ihr zum Einzug geschenkt, ihre langen Ranken sprechen Bände. Auf sämtlichen Fenstersimsen haschen Pflanzen nach dem Sonnenlicht. Sie liebe das Natürliche, und sie habe den nötigen »Grünen Daumen« dafür, verrät die Mieterin ihr persönliches Credo. Vergangenen September hat sie mit ihrem dreijährigen Sohn die Wohnung in der Saarlandstraße 79 bezogen – und es noch keine Minute bereut. Die Mendens wurden quasi »umgetopft«, weil ihr bisheriges Domizil in der Warndtstraße einem Neubauprojekt unserer Genossenschaft weichen muss.
Bei der angebotenen Ersatzwohnung habe alles gepasst: gleiches Kiez, mehr Platz, mehr Komfort, der sich etwa in einem nagelneuen Bad darbietet. Gleich mit den Malerarbeiten hat sie der Wohnung dann ihren eigenen Stempel aufgedrückt in Gestalt von Streifenmustern, die auf den Wänden und in Ecken ornamentale Akzente setzen.
Überhaupt gibt es hier ziemlich viel zu gucken. Überall kleine Dinge mit Bedeutung, Mitbringsel von Freunden, eine Sammlung von Parfüm-Flakons, Papierschmetterlinge in große Zahl, Bilder, darunter selbst gemalte. Mit Steinbock und Waage kommen beider Sternzeichen ins Spiel. Die Dekorationslust ist so dominierend, dass die eher unscheinbaren Möbel dahinter ziemlich zurücktreten.
Der brusthohe Plastikbaum im Wohnzimmer hat wundersame Metamorphosen hinter sich, war bereits Weihnachts- und Osterbaum um sich anschließend in einen »Blumenbaum« zu verwandeln.
Jung-Katze Emma, die eben noch durch die Zimmer gefetzt ist, hält sich aber lieber ans Natürliche und knabbert verbotenerweise auch mal an einem Trieb. längst ist ihre Passion auch auf Jacqueline Menden selbst übergesprungen. An Füssen und Armen und auf dem Rücken trägt sie Tattoos. »Ist aber schon noch etwas Platz«, meint sie lächelnd. Dann öffnet sie doch noch das rätselhafte Kästchen an der Wand. Zum Vorschein kommen Nagellacke in allen Farben. ,»Ich trage jeden Tag einen anderen auf, aber immer strikt in gleicher Reihenfolge.«