Drei Söhne erblicken das Licht der Welt, die Wohnung war recht klein. Als ihnen unsere Genossenschaft 1983 ihre heutige Wohnung anbot, griffen sie gerne zu. Sie haben darin Wurzeln geschlagen.
Die ruhige Lage, die guten Einkaufsmöglichkeiten, die Nähe zum Wald – all dies zählt für das Ehepaar zu den unschlagbaren Pluspunkten ihres Wohnquartiers.
Einmal aber wurde ihr Nervenkostüm dann doch etwas strapaziert: als im vergangenen Jahr eine Wohnungsmodernisierung allerhand Staub aufwirbelte. Damals lernten sie ihren Schrebergarten nochmals mehr zu schätzen: „Da sind wir schon zum Frühstück hin und bis Abend geblieben“, erzählen sie rückblickend. Die „Belohnung“ bestand in einem
neuen Bad. Was das Ehepaar ebenso freut, ist der nachträgliche Einbau eines Aufzugs in das Bestandsgebäude:
„Das gibt uns Sicherheit.“ Möglichst lang noch wollen sie in ihrer Wohnung bleiben. In diesen spannenden Wochen hat sich in dort so viel verändert wie in den vergangenen Jahrzehnten nicht. Denn Reinhardts Anspruch ist es, dem Wegwerf- Wahn zu widerstehen. Ihrem einmal als gültig eingestuften Mobiliar sind sie weitgehend treu geblieben, lediglich die Couch-Garnitur hat schon mehrere Auswechslungen hinter sich. Ihr neues Bad ist nun makellos weiß statt wie vorher beige. Im Schlafzimmer dominiert ein gedecktes, heiteres Orange. Auch was die Einrichtung betrifft, lieben sie es eher ruhig. Mit einer Ausnahme: Emil Reinhardt besitzt einen noch funktionsfähigen Kassettenrekorder und bringt auf diese Weise mit Schlagern Schwung in die Wohnung. Seine alte Heimat hat er übrigens nie wieder gesehen: „Ich stelle mir vor, dass mich das sehr belastet hätte.“