"Was will ich mehr?"

Nächstes Jahr wohnt Waltraud Baumann bereits seit 50 Jahren in der Saarlandstraße. Mit 22 Jahren ist Frau Baumann in die Saarlandstraße eingezogen und hat in der 52m² großen 3-Zimmer-Wohnung ihre beiden Kinder großgezogen.

Nächstes Jahr wohnt Waltraud Baumann bereits seit 50 Jahren in der Saarlandstraße. Mit 22 Jahren ist Frau Baumann in die Saarlandstraße eingezogen und hat in der 52m² großen 3-Zimmer-Wohnung ihre beiden Kinder großgezogen. Zur Volljährigkeit der Kinder hat sie ihnen eine Mitgliedschaft bei der ulmer heimstätte geschenkt: „Ich wollte, dass die Kinder immer die Möglichkeit auf eine Wohnung haben.“

Während des Lockdowns in diesem Frühjahr hat es Waltraud Baumann sehr zu schätzen gewusst in einem Mehrfamilienhaus zu wohnen: „Alle jungen Leute im Haus haben mich regelmäßig gefragt ob ich was brauche, sind für mich einkaufen gegangen“. Frau Baumann ist eine selbstständige Frau, aber über die Hilfe aus der Nachbarschaft hat sie sich sehr gefreut. Generell wohnt sie gerne in der Saarlandstraße, man kennt sich hier und schwätzt hin und wieder. Alle Geschäfte des täglichen Bedarfs sind in der Nähe.
Als ihr der Baulärm aus der Warndtstraße zu viel wurde, ist sie einfach zu ihrer Freundin rüber und hat dort ein paar ruhige Stunden verbracht. Waltraud Baumanns Wohnung ist genau zu den Neubauten der Warndtstraße ausgerichtet. Sie hat miterlebt wie die Häuser aus den 40er Jahren abgerissen und moderne Mehrfamilienhäuser aufgebaut wurden. „Früher war es ein Paradies hinten raus, mit Wiesen, Vögeln und Bäumen“, schwärmt sie. 

Ein Gartenzwerg und neues Grün

Frau Baumanns kleines privates Paradies wurde durch die Bagger Stück für Stück abgetragen, nun grenzt eine Mauer zu dem Nachbargrundstück. Aber an der Mauer wachsen wieder ihre geliebten Glockenblumen und ihren Gartentisch mit Stühlen zum gelegentlichen Kaffee trinken hat sie auch in einer geschützten Ecke aufgestellt. Ein kinderhoher Gartenzwerg lässt regelmäßig die Nachbarskinder anhalten und staunen. „Neulich hat ihm ein Kind eine Sonnenbrille aufgesetzt“, freut sich Waltraud Baumann, „es ist schon schön zu sehen, dass der Gartenzwerg wieder Farbe an die graue Mauer bringt und die Kinder erfreut“.

Damit die neue Mauer bald wieder zu einer grünen Oase für Vögel und Schmetterlinge wird kümmert sich die Rentnerin liebevoll um die Pflanzen. Regelmäßig werden die jungen Bäumchen gegossen: „Der eine Baum kränkelt etwas, der bekommt von mir hin und wieder etwas Dünger, wäre ja sonst schad drum“. Wenn alles wieder blüht, ist es bald erneut ein kleines Paradies. Trotzt des Verlustes ihres geliebten Gartens ist Frau Baumann zufrieden: „Ich wohne gern dahinne. Ich möchte gar nicht mehr woanders wohnen“.

vorheriger Beitragnächster Beitrag