Im Falle des „Klemmers“ schließt sich ein Kreis, führt doch seine älteste Spur wiederum nach Ulm. Doch welcher der damals in der Münsterstadt aktiven Künstler sein Autor ist, hat das Lehrer-Ehepaar i.R. noch nicht herausbekommen. In den allermeisten Fällen aber führen die Spuren der Erinnerungsstücke nach Oberdischingen, ins einstige Residenzdorf des Franz Ludwig Schenk von Castell, des berühmten „Malefizschenken“. Unter den Handwerkern, die dieser im späten 18. Jahrhundert in der eigens dafür angelegten Herrengasse ansiedelte, war auch ein gewisser Baptist Schmid, Wagner und Schreiner und Urahne von Eva-Marie Bauer, eine geborene Schmid. Von da an und über 250 Jahre hinweg lasse sich die Geschichte ihrer Familie in Oberdischingen lückenlos nachverfolgen. Sie sei selbst in einem der markanten Gebäude der Herrengasse aufgewachsen, erzählt die Pädagogin.
Jetzt halten die antiken Stücke in der neuen Wohnung diese lange Spanne wach – die früheren Episoden und auch die, die später folgten. Zu erschauen ebenfalls in der kleinen Ahnengalerie, die mit zu diesem privaten Fundus an Erinnerungsstücken gehört.
Die Tante übrigens, erzählt Eva-Marie Bauer, habe den Luftangriff des 17. Dezember 1944 im Ulmer Münster er- und überlebt. Sie selbst kenne Ulm seit Kindestagen, von den Einkaufstouren und den Münsterbesuchen gleichermaßen. Die beiden Söhne des Ehepaars leben hier mit ihren Familien, was den Ausschlag gab für den Umzug vom Neckar an die Donau.
Der Enkel wegen war dem Paar ein viertes Zimmer sehr wichtig. Das Gäste- heißt bei ihnen „Enkelzimmer“. Ja, überhaupt diese Wohnung. Gefunden über eine Annonce. Als „einen Glücksfall“ betrachten sie beide. Innenstadtnah gelegen, könnten sie bereits heute aufs Auto so gut wie verzichten. „Nette Hausgemeinschaft. Aufzug. Barrierefrei“, führen sie weitere Pluspunkte an. Angekommen in Ulm. Diese Wohnung habe es ihnen sehr viel leichter gemacht.