Nach dem Ersten Weltkrieg erfolge, unter dem Eindruck der drückenden Not in Folge des verlorenen Krieges, die Gründung der „Ulmer Heimstättenkolonie". Diese Wohnungsbaugenossenschaft war ein Kind der neuen Zeit und der Sozialdemokrat und Gemeinderat Josef Hefele eine treibende Figur. Um die Heimstättenstraße auf dem Kuhberg entwickelte die Genossenschaft eine rege Bautätigkeit.
Die letzte Gründung vor dem Zweiten Weltkrieg war schließlich 1924 die „Ulmer Wohnungsbau eGmbH". Die Erfolge der vier Vorgängerinnen blieb diesem Unternehmen allerdings verwehrt und es konnten nur wenige Projekte umgesetzt werden.
So unterschiedlich die fünf Baugenossenschaften waren, so wichtig war im Großen und Kleinen ihr Beitrag zur Stadtentwicklung Ulms. Die erstellten Wohnungen und Häuser waren weit mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein der angespannten Wohnraumsituation. Man greift nicht zu weit, wenn man behauptet, dass ohne die Genossenschaften die heutige Stadt ein anderes Gesicht hätte. Denn trotz der Kriegszerstörungen bestehen auch heute noch viele der Gebäude aus den Kinder- und Jugendtagen der fünf Genossenschaften.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten rückten andere Ideale, wie die gelebte Demokratie und Gleichheit innerhalb der Genossenschaften in den Vordergrund. Führerprinzip und Gleichschaltung prägten nun auch das Genossenschaftsleben. Dies führte letztlich zur Verschmelzung zu einer einzigen Genossenschaft: der ulmer heimstätte. Wie es hierzu kam, erzählt ein eigenes Kapitel.